
Stefan Föger im TT-Interview
Für die Rubrik "Unternehmer im Portrait" der Tiroler Tageszeitung stellte sich unser geschäftsführender Gesellschafter Stefan Föger kürzlich den Fragen von Frank Tschoner. Neben dem Konsumverhalten und der Preispolitik im Möbelhandel ging es im Interview vor allem um die Zukunft des Einrichtungshauses sowie die aktuelle Marktsituation.

Foto: Rita Falk / Tiroler Tageszeitung
Während der Corona-Pandemie boomte der Möbelhandel, im vergangenen Jahr herrschte Flaute. Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?
Stefan Föger: Die Entwicklung „Weniger Frequenz, weniger Umsätze“ hält im Möbelhandel seit Anfang 2023 Einzug, und das nicht zu knapp. Obwohl der Jänner 2024 aus unserer Sicht einen kleinen Lichtblick darstellt, bleibt es weiterhin spannend, wie sich dieses Jahr weiterentwickelt. Wir spüren die KIM-Verordnung, die die Kreditvergabe an Wohnungsinteressenten beziehungsweise Häuslbauer beschränkt, nach wie vor sehr stark. So fallen in weiterer Folge Möbel- und Küchenkäufe flach. Wir arbeiten auch sehr eng mit renommierten Bauträgern zusammen. Wenn hier ein Projekt nicht realisiert beziehungsweise verschoben wird, spüren wir das ebenso.

Und da ist natürlich auch die Inflation.
Hat sich das Einkaufsverhalten der Menschen verändert?
Föger: Der Kunde vergleicht verstärkt Angebote und es wird zum Beispiel immer wieder der bereits reduzierte Preis auch im Abverkauf noch nachverhandelt. Wir als regionaler Möbelhändler können bei unseren Kunden mit unserer tollen Ausstellung, den fachkundigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Service und der Qualität punkten. Das hebt uns vom Markt ab.
Derzeit hat man den Eindruck einer ständigen Rabattschlacht im Möbelhandel. Wie sehen Sie das?
Föger: Die Großfläche, wie Kika/Leiner, Lutz usw., braucht Frequenz, daher sollen die Rabatte Kunden in die Möbelhäuser locken. Jetzt wird noch einen Gang höhergeschaltet, indem große Mitbewerber mit Null-Prozent-Finanzierungen werben. Ich finde es schade, dass es nur noch um Rabatte, Jubiläen oder das billigste Schnitzel geht, denn im Grunde genommen entwerte ich durch solche maßlosen Rabattierungen nur die Produkte und damit einhergehend das Bild der ganzen Möbelbranche.

Was muss sich ändern?
Föger: Wenn etwas gekauft wird, sollte wieder mehr auf die Qualität als auf die Quantität geachtet werden. Der Kunde sollte meiner Meinung nach vermehrt die teils fragwürdige Rabattismus- und Aktionismuspolitik am Markt hinterfragen. Leider kommt das in turbulenten Zeiten manchmal etwas zu kurz. Das hat mit der emotionalen Achterbahnfahrt zu tun, die wir als Gesellschaft seit ein paar Jahren durchleben. Das ständige Auf und Ab ist nicht normal und genau diese Normalität wünsche ich mir in vielen Bereichen wieder. Am Ende des Tages gibt schließlich der Kunde die Richtung vor und es freut mich, dass sukzessive wieder ein Umdenken erkennbar ist. Regionalität und Vertrauen werden wieder zum Trumpf. Wir bleiben unserem Weg weiter treu und überzeugen die Kunden weiterhin mit schönen Möbeln, Top-Qualität, herausragendem Service und einem fairen Preis anstelle von reinem Rabatt- und Prozentdenken.
